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22.10.2024 Vorschau Rallye Valais: Wer macht’s? Burri oder Coppens?
Burri Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Michaël Burri führt die Rallye-SM mit einem Punkt Vorsprung an © Eichenberger

Showdown bei der Rallye International du Valais! Der Schweizer Rallye-Meistertitel 2024 wird zwischen Michaël Burri und Mike Coppens ausgemacht. Die beiden Skoda-Piloten liegen nur einen Punkt auseinander!

Spannender kann ein Finale fast nicht mehr sein. In der Schweizer Rallye-Meisterschaft entscheidet sich am kommenden Freitag/Samstag, wer Schweizer Meister wird. Die Ausgangslage ist denkbar knapp. Das Duo Michaël Burri/Gaëtan Aubry führt mit einem einzigen Punkt Vorsprung auf Mike Coppens/Christophe Roux. Beide Meisterschaftskandidaten sind auf einem Skoda Fabia unterwegs. Und beide haben in diesem Jahr schon zwei Rallyes gewonnen: Burri die Rallye de Bourgogne und die Rallye Mont-Blanc Morzine, Coppens die Rallye du Chablais und die Rally del Ticino. Ausgeglichener könnte es also nicht sein.

Und es gibt auch nicht viel zu rechnen. Liegt Burri vor Coppens, ist Burri Schweizer Meister. Bei Coppens sieht die Situation minimal anders aus. Er ist Schweizer Rallye-Meister, wenn er vor Burri ins Ziel kommt. Diese Regel gilt für Coppens aber nur bis und mit Platz 3. Das heisst: Wird er Dritter und Burri Vierter, ist er Meister. Danach würde jede Konstellation zugunsten von Burri ausgehen. Eine Egalisierung seines bisherigen Streichresultates (das wäre ein vierter Platz; für den gäbe es 23 Punkte), bringt ihn nicht weiter. Coppens würde in diesem Fall auf seinen 135 Zählern, die er heute schon hat, sitzen bleiben. Und Burri müsste dann gar nicht mehr punkten. Er hat jetzt schon 136 Zähler.

Doch wer die beiden kennt, der weiss: Verläuft die Rallye normal, fahren beide auf Sieg. Das mit dem Taktieren ist bei einer Rallye mit 181,98 gewerteten Kilometern so eine Sache. «Es bringt nichts, abzuwarten und auf Mike zu schauen», meint Burri. «Wir müssen schauen, dass wir vor ihm sind. Und das geht nur, wenn man attackiert.» Ähnlich klingt es bei Coppens. Auch er weiss, dass er es in den eigenen Händen respektive Füsse hat. «Dank dem Sieg im Tessin habe ich mich in eine Ausgangslage gebracht, in der ich nicht denken muss, Burri darf höchstens Dritter werden oder so. Wir haben beide dieselbe Chance. Oder sagen wir: Fast dieselbe Chance!»

Coppens Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mike Coppens könnte im Wallis zum zweiten Mal den Titel holen © Eichenberger

Für Burri wäre es der erste Titel. Coppens hat 2021 die Schweizer Rallye-Meisterschaft gewonnen. Damals gewann er seine Heimrallye zum ersten Mal – ein gutes Omen? «Die Rallye du Valais ist und bleibt das grosse Highlight im Kalender. Jeder möchte sie gewinnen. Mir ist das 2021 und 2022 gelungen. Vielleicht schaffe ich dieses Jahr ja den Hattrick.»

An Konkurrenz mangelt es jedenfalls nicht. 83 moderne Fahrzeuge stehen am Start – 26 davon sind wie Coppens und Burri mit einem Rally2-Fahrzeug am Start. Darunter auch der Meister der Jahre 2022 und 2023: Jonathan Hirschi mit Beifahrerin Mélanie Tendille auf einem Citroën C3. Auch Jonathan Michellod (mit Stéphane Fellay) lässt sich seine Heimrallye nicht entgehen. Ob der Skoda-Pilot allerdings ganz vorne mitfahren kann? Michellod hat in diesem Jahr erst eine Rallye bestritten: die «Chablais».

Auch Thibault Maret (ebenfalls Skoda) kommt aus einer Pause zurück. Der junge Walliser, der diesmal auf die Navigationskünste von Pauline Denis vertraut, hat aber – im Gegensatz zu Michellod – nur auf die Rally del Ticino verzichtet. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Nicolas Lathion/Marine Maye (Skoda Fabia) und vor allem Ismaël Vuistiner/Florine Kummer (ebenfalls Skoda Fabia) sein. Letzterer bestreitet zum ersten Mal eine Rallye in einem Top-Auto. Wenn er ähnlich performt wie in seinem Renault Clio Rally5, dann kann der schnelle Walliser durchaus die Überraschung schlechthin werden. Nicht vergessen sollte man auch Pascal Perroud. Im Tessin hat er sich im Ex-Hyundai von Burri noch schwer getan. Mal schauen, wie sich der Vorjahresmeister der historischen Klasse VHC diesmal schlägt.

Apropos VHC: Dort stehen 20 Autos am Start – allen voran der aktuelle Leader Eddy Bérard. Mit 133 Punkten geht der BMW-M3-Pilot ins Rennen. Erster Verfolger ist Eddy Tapparel auf seinem Porsche 911 SC (119 Punkte). Aber auch Rückkehrer Florian Gonon (Ford Escort MK1) gehört zu den Top-Favoriten.

Gonon Horgnies Eichenberger Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zurück in der VHC: Florian Gonon (mit Co-Pilot Michel Horgnies) © Eichenberger

Bei den Junioren dürfte Yohan Surroca der klare Favorit sein. Er tritt im Peugeot 208 gegen Jérôme Nanchen (Opel Corsa) an. Der bereits als Meister feststehende Gauthier Hotz steht diesmal nicht am Start, weil er Prüfungen an der Uni hat. Damit steigen auch die Chancen für Philippe Broussoux im Schweizer Rallye-Pokal. Dort liegt der Renault-Clio-Pilot zurzeit noch elf Punkte hinter Hotz jr.

In der Michelin Trophy Alps haben sich 18 Teams eingeschrieben. Der Titel ist dort schon vergeben. Der Franzose Alexandre Bastard (Renault Clio R3C) kann nicht mehr eingeholt werden. In der Michelin Trophy Alps Open ist die Titelvergabe sprichwörtlich noch offen. Dort sind zwölf Teams am Start. Darunter auch die Top 4: Jonathan Scheidegger (42 Punkte), Nicolas Lathion (35) sowie die punktgleichen David Erard und Stefano Mella (je 26).

In der Kategorie VHRS, in der es um gleichmässiges Fahren geht, stehen elf Teams mit historischen und zwei Teams mit modernen Fahrzeugen am Start. Wie bei den «Modernen» sind die beiden in Führung liegenden Teams auch hier nur durch einen Punkt getrennt. Es führt Vorjahres-Champion Laurent Pernet (BMW 225) vor Dominique Udriot (Toyota Celica).

Für Rallye-Fans dürften auch die Startnummern 7 und 31 interessant sein: Mit der #7 geht kein Geringerer als Jos Verstappen ins Rennen. Der Vater von Formel-1-Pilot Max wird von Renaud Jamoul navigiert und sitzt in einem Skoda Fabia RS Rally2. Und auch Altmeister Philippe Roux lässt sich die Chance nicht entgehen, noch einmal bei der «Valais» zu fahren. Der Ex-Skifahrer, der im Dezember 72 wird, hört auf die Kommandos von Bénjamin Bétrisey und pilotiert einen Porsche 911 GT3 in der RGT. Und last but not least: Auch mit der #47 fährt ein Altbekannter – Joël Grand. Der Bergrennfahrer, der dieses Jahr pausieren musste, kehrt zu seinen Wurzeln zurück und fährt bei der RIV einen Renault Clio S1600.

Los geht die 64. Ausgabe der Rallye International du Valais am Freitagmorgen in Anzère um 8.15 Uhr. Insgesamt stehen zwölf Wertungsprüfungen auf dem Programm – sechs am Freitag und sechs am Samstag (ab 8.40 Uhr). Weitere Informationen zur RIV gibt es unter diesem Link.

Termine Schweizer Rallye-Meisterschaft 2024
19./20. April, Critérium Jurassien
30. Mai – 1. Juni, Rallye du Chablais
5.–7. Juli, Rallye de Bourgogne – Côte Chalonnaise (F)
5.–7. September, Rallye Mont-Blanc Morzine (F)
27./28. September, Rally del Ticino
24.–26. Oktober, Rallye International du Valais

Verstappen Red Bull Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Gibt im Wallis einen Gaststart: Jos Verstappen, der Papa von Max © Red Bull

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21.10.2024 DTM-Finale mit ASS: ein unvergessliches Erlebnis
Feller Box Hockenheim Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Mittendrin statt nur dabei: in der ABT-Box mit Ricardo Feller © Eichenberger

Samstag/Sonntag war Auto Sport Schweiz mit GAST Reisen am Hockenheimring beim DTM-Finale. Rund 50 Mitreisende erlebten ein unvergessliches Wochenende.

Mit Auto Sport Schweiz und GAST Reisen ans DTM-Finale? Kein Problem. Rund 50 Teilnehmende haben die Gelegenheit genutzt, das spannende DTM-Finale am vergangenen Wochenende live vor Ort mitzuverfolgen. Darunter auch ein paar Fahrer aus dem Young Drivers Projekt, die natürlich nicht nur die DTM aufmerksam verfolgten, sondern auch die Rahmen- resp. Einsteigerserien, die auf dem Hockenheimring ebenfalls am Start gestanden waren.

Zu den besonderen Highlights dieses zweitägigen Ausflugs, zu welchem sich jedermann/frau anmelden konnte, zählten die Treffen mit den Schweizer Rennfahrern Ricardo Feller (DTM) sowie Alexander Fach jr. und Jean-Luc D’Auria (GT Masters). Spannend war aber auch der Blick hinter die Kulissen der Rennleitung. An dieser Stelle nochmals ein grosses Dankeschön an Sportkommissar Achim Loth, der sich trotz viel Arbeit die Zeit genommen hat, der Reisegruppe das «Allerheiligsten» der DTM respektive des Hockenheimrings zu zeigen.

Für die ganz grossen Höhepunkte aus sportlicher Sicht sorgten in Hockenheim für einmal nicht unbedingt die Schweizer. Der DTM-Titel ging nach Italien (Mirko Bortolotti) und im ADAC GT Masters gewannen Elias Seppänen (FIN) und Tom Kalender (D) die Krone. «Es ist aber trotzdem erfreulich, wie viele Schweizer Fahrer oder Teams in den verschiedenen Klassen am Start stehen», meinte ein glücklicher Besucher des ASS-Ausflugs. Auch Young Driver Tiziano Kuznini war hell begeistert. «Es war toll, dass wir zwei Tage nach dem Formel-4-Test in Bresse gleich noch so einen tollen Programmpunkt hatten. Ganz egal, wie dieses Projekt für mich persönlich ausgeht, kann ich es allen wärmstens empfehlen. Es ist vielleicht nicht jeder Workshop genau gleich spannend, aber ich habe in diesem Jahr viel über den Automobilrennsport erfahren. Davon werde ich in Zukunft sicher profitieren können.»

Dass es auch den einen oder anderen Rennfahrer, der mitgereist ist, juckte, ist naheliegend. Interswiss-Trophy-Sieger Stephan Burri meinte beim Anblick des FACH-Porsche: «Da würde ich jetzt am liebsten einsteigen…» Und auch die Blicke von der Tribüne hinunter aufs Renngeschehen von Marcel Steiner und Beat Rohr waren vielsagend. Andere schwelgten gerne in alten Zeiten. Heinz Steiner, der Vater von Marcel, erinnerte sich an die Zeit zurück, als er regelmässig im Motodrom seine Runden drehte. «Ich habe 1972 allein acht Rennen in Hockenheim bestritten – sechs davon habe ich gewonnen.»

Fazit: Die Hockenheim-Reise bot für jeden etwas. Also, nicht vergessen: 2025 immer schön motorsport.ch konsultieren, dann verpassen auch sie eine solche oder ähnliche Gelegenheit nicht!

Zeitnahme Hockenheim Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Wer wollte, konnte auch einen Blick in die Zeitnahme werfen © Eichenberger

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21.10.2024 Weekend-Report 31/2024
Louis Deletraz 2024 Champion Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Zum dritten Mal ELMS-Meister: Louis Delétraz (vorne links) © ELMS

Was für ein Wochenende für die Schweizer!!! Louis Delétraz gewinnt zum dritten Mal den Titel in der ELMS, David Droux ist neuer Meister im Michelin Le Mans Cup!

Nicht alle Schweizer haben am Wochenende gejubelt. Ein paar von ihnen aber schon. Allen voran Louis Delétraz. Der Genfer hat sich beim ELMS-Finale in Portimão nach 2021 und 2022 zum dritten Mal den Titel geholt. Gemeinsam mit dem Briten Jonny Edgar und Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica sicherte er sich beim Finale Platz 2 – im Sandwich der beiden LMP2-Autos von Cool Racing. Der Schweizer Rennstall setzt in der LMP2 zwar keine Schweizer Fahrer ein, hat mit der #37 und dem Sieg in Portugal aber gerade noch den Sprung aufs Gesamtpodest geschafft. Damit klassierte sich neben Delétraz also auch ein Schweizer Team in den Top 3.

Dieser eine Punkt, mit dem Cool Racing gerade noch so aufs Podest kam, fehlte Grégoire Saucy in der ProAM-Wertung. Wegen einem Zähler verpasste der zweifache Saisonsieger Platz 3 in der Endabrechnung haarscharf. Auch in der LMP3 wurde die Schweizer Hymne gespielt. Auch hier siegte Cool Racing. In der Meisterschaft reichte dieser Triumph aber nicht mehr, um unter die Top 3 zu kommen. Cool Racing belegte in der LMP3-Fahrerwertung Rang 5, bei den Teams wurde man Vierter. Der berühmte eine Punkte fehlte auch Rahel Frey, um in der GT3-Wertung noch auf Platz 3 zu kommen. Dort freuten sich Kessel Racing über Platz 2 und Racing Spirit of Léman über Platz 3.

Grosser Jubel gab es auch im Michelin Le Mans Cup. Dort sicherte sich der Waadtländer LMP3-PIlot David Droux (ebenfalls Cool Racing) den Titel im letzten Rennen. Droux ging als Meisterschaftszweiter ins Finale und profitierte von einer Full-Course-Yellow-Phase gegen Ende des Rennens. Rang 4 beim Finale reichte ihm zum Titel. Lamborghini-Pilotin Karen Gaillard wurde als beste Schweizerin Gesamtsechste in der GT3.

David Droux Champion 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ab in den Pool: MLMC-Gewinner David Droux © Cool Racing

Beim DTM-Finale in Hockenheim endete die Saison auch für Ricardo Feller. Der Audi-Werksfahrer bei ABT Racing war am Samstag mit Platz 12 einmal mehr unter Wert geschlagen. Im zweiten Rennen (von Startplatz 3 gestartet) wurde Feller Sechster. In der Meisterschaft verpasste er die Top 10 – sie ahnen es – um einen Zähler… Für Emil Frey Racing endete die Saison ohne Highlight. In der Meisterschaft wurde man Siebter. Neuer Meister wurde im Badischen Mirko Bortolotti auf Lamborghini.

Im ADAC GT Masters hat die Mannschaft aus Safenwil mit den Fahrern Alain Valente und Jean-Luc D’Auria im ersten Rennen nach längeren Diskussionen wegen den Tracklimits Platz 8 belegt. Im zweiten holte man mit Valente die zweite Pole-Position der Saison und belegte Platz 3. In der Meisterschaft ist das Duo Fünfter geworden. Für Alex Fach jr. (im Team Fach Auto Tech) ging die Saison mit einem vierten und einem 15. Rang zu Ende. Der Sieger der ProAM-Wertung wurde insgesamt Siebter; Gregory de Sybourg 15. Der Titel ging an Kalender/Seppänen.

In der ADAC GT4 Germany verlor das Schweizer Team Hofor Racing by Bonk Motorsport den Titel quasi auf der Zielgeraden. Die bisher führende BMW-Mannschaft um Teamchef Michael Bonk schied im ersten Rennen mit einem technischen Defekt aus. Im zweiten Rennen wurde das Duo Schrey/Piana Zehnter. Das reichte nicht, um den Spiess nochmals umzudrehen.

Auch Porsche-Sports-Cup-Champion Felix Hirsiger war in Hockenheim im Einsatz. Bei seinem Debüt im Porsche Carrera Cup Deutschland belegte er auf einem Auto von Fach Auto Tech die Plätze 10 und 11.

Einen zweiten Platz zum Ende der Berg-Saison sicherte sich Robin Faustini. Der Schweizer Berg-Meister 2024 startete beim Bongo Hill Climb Masters im kroatischen Skradin mit dem frisch renovierten Osella PA30 mit Zytek-V8-Motor von Vater Simon Hugentobler. Der Sieg ging an Fausto Bormolini aus Italien.

Alain Valente Hockenheim 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Pole-Position am Sonntag: GT-Masters-Pilot Alain Valente © ADAC

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18.10.2024 Von Bresse nach Hockenheim
Gruppenbild Bresse 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Die Young Drivers mit dem Team von Jenzer Motorsport © Eichenberger

Gestern noch beim Formel-4-Test in Bresse. Morgen schon bei der DTM in Hockenheim. Für die Young Drivers geht eine spannende Woche mit vielen positiven Eindrücken vorbei.

Das Young Drivers Projekt 2024 neigt sich dem Ende entgegen. Und wie sagt man so schön: Das Beste kommt zuletzt! Gestern Donnerstag haben sechs junge Nachwuchsfahrer im französischen Bresse einen Formel-4-Testtag mit Jenzer Motorsport abgespult. Dass das Wetter wie im Vorjahr nicht mitspielte, war schade. «Aber es war für alle gleich», sagt Teamchef Andreas Jenzer. «Und wer weiterkommen will, der muss auch im Nassen fahren können.»

Für die Hälfte der Nachwuchspiloten war es die erste Begegnung mit einem Formelauto. Vladimir Sauer (14), Diego Gama (15) und Maxim Harder (17) sind bisher «nur» Kart gefahren. Timéo Ruppen (16) und Kai Perner (17) waren schon 2023 beim letzten F4-Test dabei. Und Tiziano Kuznini (15) hatte dieses Jahr bereits privat einen Test mit Jenzer Motorsport absolviert.

Nach dem Motto «Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen» bekundeten die meisten ein paar Schwierigkeiten beim Anfahren. Und der eine oder andere Dreher oder Ausritt in die Weise war ebenfalls dabei, was bei den schwierigen Bedingungen aber nachvollziehbar ist. Dennoch stellte Jenzer den sechs «Neulingen» ein gutes Zeugnis aus. «Sie haben das gut gemacht. Und je länger der Tag wurde, desto weniger wurden die Unterbrüche. Wichtig ist, dass sie sich im Laufe des Tages weiter entwickelt haben.»

Driver Coach Ischer Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Fahrercoach Ethan Ischer sagte, wo's langgeht © Eichenberger

Dafür sorgte auch Fahrer-Coach Ethan Ischer. Der 17-Jährige fährt seit drei Jahren für Jenzer Motorsport Formel 4 und hat den Fahrern geholfen, nicht nur die richtige Linie zu finden. Ischer hat ihnen auch gezeigt, wo und wie fest sie bremsen müssen und wann sie mit welcher Dosierung aufs Gas stehen dürfen. «Das Coaching mit Ethan und den Ingenieuren war super», sagt Kuznini stellvertretend für seine Kollegen.

Dass aber in erster Linie die Freude am Fahren im Vordergrund gestanden ist, hat man spätestens nach dem zweiten Turn gespürt. Beim ersten Run war die Anspannung einiger Akteure noch gut zu sehen… «Ich habe diesen Tag richtig genossen», sagt Sauer. «Ich habe viele Eindrücke gesammelt und sehr, sehr viel gelernt!»

Ein siebter Fahrer, Elia Pappacena, kam ebenfalls erstmals in den Genuss eines Formel-4-Tests. Der 17-Jährige aus Rudolfstetten (ZH) war 2021 Meister in der Kategorie OK Junior. Dafür erhielt er damals eine Testfahrt in einem TCR geschenkt. Dieses Versprechen wurde aber nie eingelöst. Deshalb kam Pappacena nun – verspätet – zu seiner Feuertaufe im Automobilrennsport. «Grosses Dankeschön an Auto Sport Schweiz! Der Tag war super. Am Anfang war die Umstellung krass. Aber mit der Zeit kriegt man ein Gefühl fürs Auto. Ich habe es auf jeden Fall genossen!»

Morgen geht es für die Young Drivers, die sich angemeldet haben, bereits weiter: mit dem Bus von GAST AG Carreisen zum DTM-Finale in Hockenheim. Dann ist zwar «nur» Zuschauen angesagt. Aber wer gestern noch selber Formel 4 fuhr, hat sich das verdient!

Kuznini Bresse 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Blauer Himmel zeigte sich erst am Ende, die Regenreifen blieben aber montiert © Eichenberger

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17.10.2024 2. ASS Symposium erfolgreich durchgeführt
Symposium 2024 Motorsport Schweiz | Auto Sport Schweiz
Ein Teil der rund 50 Teilnehmenden am 2. ASS Symposium

Am Mittwoch, 16. Oktober 2024 fand das 2. ASS Symposium der Auto Sport Schweiz Kommissionen statt. Im passenden Rahmen der Formel 1 Ausstellung von Jo Vonlanthen sowie zahlreicher anderer Motorsport-Raritäten im Hotel Meilenstein, Langenthal trafen sich rund 50 ehrenamtliche Mitarbeitende von Auto Sport Schweiz zu einem tägigen Workshop- und Networking-Event.

Zu Beginn begrüsste NSK-Präsident, Andreas Michel die Teilnehmenden des 2. ASS Symposiums zur Ausgabe 2024. Paul Gutjahr, Präsident des Vereines Auto Sport Schweiz hiess seinerseits die Anwesenden mit einem Rückblick auf 20 Jahre Auto Sport Schweiz willkommen und übergab anschliessend das Wort an Thomas Kohler und Eric Jordan. Diese informierten über die Organisation und Aufbau von Autorennveranstaltungen, die verschiedenen Schwierigkeiten und Herausforderungen und konnten einen eindrücklichen Blick «behind the scenes» vermitteln. Im Anschluss daran arbeiteten die 50 KommissionsvertreterInnen im Rahmen von Workshops an ihren individuellen Themengebieten und konnten sich interdisziplinär mit den anderen Kommissionen intensiv austauschen. Neuen Ideen wurde genau so Platz eingeräumt wie der Aufarbeitung älterer Themen und sowohl retrospektive als auch in die Zukunft gerichtete Punkte wurden eingehend besprochen. Zu diversen Themen diskutierte man pragmatische und sinnvolle Ansätze um den heutigen Ansprüchen der verschiedenen Stakeholder gerecht zu werden und nicht zuletzt auch die Zukunft des Automobil- und Kartsportes auf sichere Beine stellen zu können. Intensiv wurden auch die Möglichkeiten genutzt, sich zwischen den Komitees auszutauschen und einen Einblick in die Arbeit der KollegInnen zu gewinnen. Sicher können nicht alle Pläne und Eingaben innert Frist und wunschgemäss umgesetzt werden. Sportliche, organisatorische und administrative Ideen sowie kreative Ansätze sind aber zahlreiche vorhanden und jetzt gilt es im Nachgang diese zu prüfen, auszuarbeiten und wo möglich umzusetzen.

Meilenstein Hausherr Markus Bösiger (Truck Europameister 2010, 3-facher Vizemeister) bedankte sich zum Schluss bei den Anwesenden für ihre Arbeit zum Wohle des Schweizer Automobil- und Kartrennsportes und wünschte allen ASS-VertreterInnen eine erfolgreiche Zukunft und viel Durchhaltewillen für den Sport auf 4 Rädern.

NSK-Präsident Andreas Michel konnte am Abend erfreut feststellen, dass der kommissionsübergreifende Austausch sehr intensiv genutzt wurde und die zahlreichen Projekte zur weiteren Arbeitsaufnahme in den Komitees platziert sind. Die Arbeit hat nicht erst jetzt begonnen, sie geht weiter um einen nachhaltigen, zukunftsgerichteten und gut aufgestellten Sport weiterführen zu können.

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